Was ist LARP?

Wollte nicht jeder schon einmal in die Rolle einer Romanfigur oder eines Filmhelden schlüpfen und dessen Abenteuer bestreiten? Hat nicht jeder schon einmal vor dem Fernseher mitgebangt und dem Filmcharakter „Tipps“ zugerufen? „Nein! Nicht diese Tür – nimm die andere…“


Der Erfolg von vielen Tischrollenspielen und Computerspielen basiert auf dem Prinzip mit der eigenen Spielfigur (dem sogenannten Charakter) interaktiv ein Abenteuer zu erleben und eine Geschichte zu lösen. Beim LARP geht es genau um das gleiche – nur, dass man nicht vor einem Bildschirm oder auf seinem Sofa sitzt, sondern selbst als Abenteurer durch enge Gänge einer Burg krabbelt, als tapferer Krieger gegen ein Heer aus Orks antritt, als Ritter eine Dame zum Tanze führt, auf der Brücke eines Raumschiffs taktische Überlegungen zum nächsten Wendemanöver plant, sich im London der 20er Jahre befindet und als Polizist „Jack the Ripper“ jagt…
So vielfältig wie das Leben und die Vorlagen aus Historie, Büchern, Filmen und Spielen sind, so breit gefächert sind auch die Settings, die beim LARP umgesetzt und bespielt werden.

Doch am leichtesten machst du dir ein Bild davon wenn du selbst einfach einmal mitzuspielen. 

LARP ist die Abkürzung für Live-Action-Role-Playing (englisch für Liverollenspiel) und es eröffnet die Möglichkeit, einfach einmal selbst in die Rolle eines Fantasyhelden oder einer Bauernmagd im späten Mittelalter zu schlüpfen. Seit über 25 Jahren wird dieses Hobby aktiv in Deutschland betrieben. Auf sogenannten Cons (von engl. Convention = Zusammentreffen) haben die Veranstalter zum Teil außergewöhnliche Locations wie Burgen, Industrieanlagen mit aufwendigen Bauten, Dekoration, Technikeffekten und in die Geschichte eingeweihten festen Rollen (NSCs) in atemberaubende Spielwelten verwandelt. Hier kann man nun mit einer passenden Rolle ein von zumeist ehrenamtlich organisierten Vereinen entworfenes Abenteuer lösen, eine eigene Welt erforschen und nette Mitspieler kennenlernen.

Mittlerweile gibt es allein in Deutschland jährlich mehr als 900 öffentlich ausgeschriebenen Veranstaltungen mit Teilnehmerzahlen zwischen 20 und 10.000 Spielern. Die Zahl der aktiven Spieler liegt mit geschätzten 20.000 – 40.000 LARPern im europäischen Mittelfeld und zieht sich durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Neben den kreativen, handwerklichen und künstlerischen Möglichkeiten, die sich aus der Vorbereitung und der Betätigung im Liverollenspiel ergeben können (nähen, basteln, schreiben, schauspielern, organisieren…), liegt die Faszination des Hobbys sicherlich vor allem im eigentlichen Erlebnis. Jeder Teilnehmer ist Teil einer spannenden Geschichte, in der er durch eigene Handlungen den Ablauf bzw. den Ausgang des Spiels bestimmt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass im Umgang mit ungewöhnlichen und unerwarteten Situationen, gerade Teamfähigkeit, Kommunikation und das Finden von Lösungen aktiv gefördert und gefordert werden. Nicht zuletzt deswegen nehmen in Dänemark mittlerweile jährlich ungefähr 100.000 Kinder und Jugendliche an öffentlich geförderten Liverollenspielen teil.

Quelle: https://www.larp.net/einsteiger/